B-Side Festival – wir sind dabei!
Samstag, 22. September rund um den Hansaring
Zwei Kunstspaziergänge führen am 22.9. auch zu uns in die
SO-66 Produzentengalerie. Um ca. 15 Uhr und ein zweites Mal nach 17 Uhr gibt es eine Einführung zu unseren Arbeiten zum Thema „bella figura“.
Während des B-side-Festivals am Samstag ist unsere aktuelle Ausstellung „bella figura“ von 15 bis 22 Uhr! für Sie geöffnet.
Wir laden herzlich ein!
Weitere Infos
https://b-side.ms/events/so66-bella-figura/
https://www.facebook.com/events/926245587554952/
bella figura | Gemeinschaftsausstellung der SO-66 Künstlerinnen
Liebe KunstfreundInnen,
wir laden herzlich ein zu unserer neuen Ausstellung.
„Bella figura machen“ steht für eine Lebenshaltung und Verhaltensweise. Für die Kunst des schönen Äußeren und der perfekten Erscheinung, gepaart mit Freundlichkeit, Respekt und Achtung gegenüber Anderen. Also eine Anleitung für ein angenehmes Miteinander.
Die SO-66 Künstlerinnen bearbeiten das Thema mit all seinen Facetten, mit seiner Oberflächlichkeit und seiner Tiefe. Sie machen aufmerksam auf den „schönen Schein“ im „wahren Sein“. Sie werfen
Fragen auf nach Identität und optimiertem Selbstmarketing, ebenso wie nach der Schönheit im Verborgenen.
Eine großformatige s/w Fotografie auf Fotopapier ausgedruckt zeigt einen liegenden Frauenakt. Crista Book hat eine antike Venusdarstellung nachgestellt und hinterfragt mit
ihrer Arbeit "Revolte" das geltende weibliche Schönheitsideal. Wer definiert das in heutiger Zeit, Frauen oder immer noch der männliche Blick?
Anne Fellenberg zeigt in einem kurzen Video den Ausschnitt einer kinetischen Arbeit mit dem Titel „Die Schattenfrau“, die sich mit der Frage nach Authentizität und Identität beschäftigt. „Der Wunsch nach Distanz und die innere Abwehr gegenüber einem von unserer Gesellschaft geschaffenen Verhaltenskodex wird durch die abweisenden schwarzen Masken, die um eine Säule rotieren, dargestellt“, so die Künstlerin.
Auch die "Figurinen" in Fellenbergs gleichnamiger 12teiliger Serie (Mischtechnik auf Papier) sind einer angedeuteten Rotation ausgesetzt und erscheinen dem Betrachter in einem
auratisch schwebenden Zustand.
Annette Hinrichers Arbeit „Maß halten“ zeigt einen kleinen Kopf, gefertigt aus Terracotta, teilweise engobiert. Markant ist die transparente weiße Farbigkeit, in die der
terracotta-farbige Kopf bis unter die Augen getaucht ist, begrenzt von einer weißen Linie. Der Künstlerin geht es um „Grenzen der Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit, ablesbar im Gesicht. Um
das Wissen um die kleinen geheimen Zeichen“.
Eine „Maske“, gearbeitet aus Kirschholz, weiß gefasst, zeigt Waltraud Kleinsteinberg. Die Künstlerin: „Um immer die Contenance zu wahren und bella figura zu machen, scheint es mir notwendig, manchmal eine Art Maske zu tragen, um Diskrepanzen zwischen Schein und Sein zu verbergen.“ Eine weitere Arbeit W. Kleinsteinbergs ist „Paar“. Zwei kleine Büsten, gefertigt aus Ytong und Gips. Die ihnen auferlegten Kragen aus Blei deuten an, dass vielleicht mehr auf ihren Schultern ruht als der äußere Schein erkennen lässt.
In ihren Grafit-Zeichnungen o.T. lässt Kleinsteinberg figürliche Fragmente im nicht definierten Raum schweben. Die Leichtigkeit ihrer Darstellung wird aufgefangen von dunklen Flächen. Es
ist nicht eindeutig: Stützen oder bedrängen sie die figurativen Formen?
„Transition“ betitelt Gabriele Maria Koch ihre Installation. Sie löst die klassische Aufstellung der Figuren eines Schachspiels auf und führt sie in die Form des Kreises, in der
griechischen Antike die vollkommene Form. Herausgelöst aus ihren hierarchischen Zuschreibungen stehen die einzelnen Figuren unabhängig von ihrer Farbe nebeneinander; jede bildet im Kreis einer
anderen ein Gegenüber. Mit dem Titel „Transition“ deutet G.M. Koch hin auf Möglichkeiten, altes Denken zu überwinden und neue Wege hin zu einer zukunftsfähigen Lebensweise zu
erproben.
Gisela Schäper sagt: „Bella figura zu kultivieren bedeutet für mich auch, der Kraft der Schönheit zu vertrauen.“ Darauf scheinen auch die vertrockneten Objekte aus
Flora und Fauna in ihren neuen Fotografien unter dem Titel „Renaissance“ zu vertrauen. Ihre Schönheit geht nicht verloren in ihrem Vergehen, sie nimmt eine andere Form an. Mit hunderten von
Luftblasen, kleinen Diamanten gleich, übersät, sind sie kaum wieder zuerkennen in ihrer neuen, überraschenden Erscheinungsform.
Liane Sommers Malerei o.T. zeigt nur einen Ausschnitt einer nicht erkennbaren Person. Doch die Haltung der Hände lässt eindeutig auf eine bestimmte Persönlichkeit schließen.
Sommer bezieht sich auf den Aspekt der Haltung: der Hände, aber auch der Geisteshaltung, der inneren Haltung auch gegen Widerstände.
Zufällig entdeckte Holzabschnitte aus der Holzkiste eines Hobbytischlers wurden für Veronika Teigeler zum Auslöser ihrer Arbeit „bella figura am Meer“. Die vorgefundenen Formen
weckten bei ihr die Assoziationen an menschliche Körperformen. Die Holzstücke wurden von der Künstlerin bearbeitet, neu arrangiert und zusammengesetzt, mit Farbe akzentuiert. So entstanden
zwei kleine Installationen.
In der Fotoserie o.T. von Ulrike Vetter thematisiert die Künstlerin Identitätsfindung, Rollenspiel und Projektion. Für Vetter sind das Sinnbilder für die Suche nach dem passenden
"Lebens-Schnittmuster“, das dazu befähigt, in allen Lebenslagen eine "gute Figur" zu machen.
Wir laden herzlich ein.
Mit freundlichen Grüßen,
das SO-66 Team
Die Karte mit allen Infos zur Ausstellung unter:
www.so-66.de
so-66@web.de
WN 04.08.2018, Kock