EINTRITT FREI !
Elisabeth Fellermann
DurchBlick
Fragen nach dem Sehen, dem Durchschauen und Erkennen, der unterschiedlichen Wahrnehmung und der Täuschung: das sind zentrale Themen der Arbeiten von Elisabeth Fellermann.
Die Gast-Künstlerin zeigt in ihrer Ausstellung in SO-66 verschiedene Werkzyklen, die sie „nach einem Prinzip des Unvollkommenen, Unvollendeten gestaltet hat“.
In der Installation „Bühne frei“ sind auf einem schwebenden Balken sechs unförmige Gestalten um Halt bemüht. Sie balancieren, stürzen, und kippeln auf der schiefen und
beweglichen Ebene. Die verzerrten Gesichter, modelliert in hell monochromer Farbigkeit, und die Umkleidung der Drahtkörper mit weißer Folie lassen die Gestalten
gespenstisch erscheinen. Groteske Proportionen betonen ihre Zerbrechlichkeit und Fragilität, sichtbare Arbeitsspuren unterstreichen einen Eindruck des Nicht-Fertigen und Nicht-Eindeutigen.
Die Objektserie „Alles fließt“ zeigt vier Köpfe, gefertigt aus Papiermachè. Sie sind fragmentarisch, nur teilweise detailliert geformt und innen hohl. Das Papiermaterial wird
schichtweise mit teils verflüssigtem Wachs ergänzt. Das verändert die ursprünglichen Gesichtszüge, Übergänge werden fließend und Eindeutigkeiten lösen sich auf.
Fellermanns Raum-Zeichnungen „ohne Titel“ ermöglichen tatsächlich Durchblicke. Ausgangspunkt ist ein Liniengeflecht aus Draht. Dichte Strukturen und Verspannungen bilden
dreidimensionale Formen mit der Anmutung menschlicher Torsi. Frei im Raum platziert bieten sie dem Betrachter durch ihre Transparenz wechselnde Ansichten grafischer Strukturen und
Perspektiven.
Ergänzend zeigt Fellermann auch grafische Arbeiten, gezeichnet mit Bleistift, Aquarell und Wachs oder auch mit Feder und Tusche. In einem Gespinst von Linien entstehen
menschliche Augenpartien,
Konturen werden nur flüchtig angedeutet, die Farbigkeit ordnet sich der Dominanz des Strichs unter.
Mit fokussierendem Blick scheinen die Augenpaare den Betrachter zu fixieren und einen intensiven Blickkontakt zu ihm herzustellen. Wer durchblickt hier wen?
Im Rahmen der Ausstellung findet am Sonntag, 9. August 2015 um 16.00 Uhr eine Salon-Veranstaltung statt. Der Kunsthistoriker Dr. Hermann Ühlein nimmt Bezug auf die ausgestellten
Arbeiten und moderiert ein Kunstgespräch unter dem Thema „Ich sehe was, was du nicht siehst…“.
Wir laden herzlich ein zum Besuch der Ausstellung und zur Teilnahme am Salon.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr SO-66 Team
Ausstellungseröffnung 19.07.2015 um 15.00 Uhr
Ausstellungszeitraum 19.07. – 16.08.2015
Salon-Veranstaltung 09.08.2015 um 16.00 Uhr
Öffnungszeiten SA+SO 15.00 – 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung Tel. 0175 605 26 17
Mail so-66@web.de
Einladungskarte mit allen Informationen unter www.so-66.de