Sieht das Ohr mit? Die SO66-Künstlerinnen bieten mit der geballten Kreativität ihrer aktuellen Gemeinschaftsausstellung Gelegenheit zur Überprüfung: Gibt es eine Verbindung zwischen Hören und Sehen? Kann die Stimulation eines Sinnes einen anderen beeinflussen? Kann Kunst die Sinne herausfordern und Wahrnehmung neu definieren? Sind Zusammenhänge von Kunst und Sinnlichkeit neu zu entdecken? Ihre Überlegungen und künstlerischen Interpretationen dazu sind so vielfältig wie die beteiligten zehn Künstlerinnen selbst.
Anne Fellenberg präsentiert eine Serie von Tusche-Arbeiten auf Papier in Kombination mit Druckfarbe. Eine der Arbeiten – mit dem Titel „Die Welle“ – zeigt eine fließende Bewegung mit viel Dynamik und gegenläufigen Strömungen, die uns an plätscherndes Wasser denken lassen. „Auch Assoziationen an eine lebendige Unterwasserwelt können beim Betrachten geweckt werden.“
Annette Hinricher zeigt eine großformatige Collage mit dem Titel "Klingt da was?". Die Materialien sind Gummischlauch, Zement, Silikon und Mullbinden – montiert auf Jute auf Leisten.
„Sieht man mit dem Herzen gut?“, angelehnt an das bekannte Zitat von Antoine de Saint-Exupéry thematisiert Waltraud Kleinsteinberg Aspekte von Paar- und anderen Beziehungen. In kleinen Objektkästen illustriert sie die idealisierten Wünsche und Sehnsüchte in Kontaktanzeigen. In ihren Kreide/Grafit-Zeichnungen unterschiedlicher Formate spielt sie Varianten vom „Geben und Nehmen“ durch.
Gabriele Maria Koch beschreibt ihre Gedanken zu ihrer Serie „Stumme Stimmen“, Tusche-Zeichnungen auf Karton, so: „Landschaftliches, Wettereindrücke, Blicke über den Horizont – 'Stumme Stimmen' durchdröhnen eine unüberhörbare Stille.“
In ihren spontan und schnell auf das Papier gebrachten Pinselzeichnungen ohne Titel zeigt Lena Skaya Paare und Personen, ihre fragmentarische Darstellung visualisiert sowohl sinnliche Nähe und Miteinander als auch Vereinzelung.
Liane Sommer sagt zu ihrer Sound-Bildinstallation „Listen and Watch“: „Töne und Geräusche evozieren im Zusammenspiel mit bildnerischen Strukturen die Synästhesie zwischen Ohr und Auge. Mit der Komposition aus Bild und Ton lade ich dazu ein, diese Verflechtung zu erfahren und ihrer Verknüpfung nachzuspüren.“
„Was sieht mein Ohr, was das Auge nicht hört?“ fragt Veronika Teigeler. Diese bizarre Frage führt sie zum Thema Niedlichkeit, englisch cuteness, „als Ausdruck einer Sehnsucht nach emotionaler Geborgenheit in Zeiten von vielschichtig wahrgenommener Entfremdung“. Teigeler zeigt mit „It‘s cute“ Fotos von entsorgten Garten-Deko-Objekten, die von Unbekannt am Rand einer Müll-Deponie liebevoll arrangiert wurden.
Ulrike Vetter zeigt Malerei und Graphik, die sie verschiedenen allseits bekannten Liedtiteln zuordnet. „Ich mache das Angebot an die Besucher, wahrzunehmen, ob sich der Sehgenuss verändert – wenn bei der Betrachtung meiner Bilder die von mir darin ‚verarbeitete‘ Musik im Kopf des Betrachters mitschwingt.“
Auch Crista Book und Sara Mc Namara sind mit Arbeiten in der Ausstellung vertreten.
Wir laden herzlich ein.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr SO66 Team
Eröffnung: Sonntag, 25. August um 15.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 25. August - 6. Oktober 2024
Öffnungszeiten: SA + SO 15 - 18 Uhr und nach Vereinbarung Tel. 0175 605 26 17
Einladung zum
!!! schauraum 2024 !!!
Samstag 31. August – Kunst von 15 - 24 Uhr
16 - 19 Uhr Schreibmaschinen-Poet Andi Substanz – Gedichte auf Zuruf
20 - 21:30 Uhr Jazz-Ensemble „Summer of SO66“
SO66 Produzentengalerie | Soester Straße 66/Ecke Hafenweg | 48145 Münster | www.so-66.de