Produzentengalerie SO-66 | Die neue Ausstellung | Ausstellungsbeginn Sonntag 06.09.2020
Träume von helleren Tagen | Eine Gemeinschaftsausstellung der SO-66 Künstlerinnen
Die kollektive Erfahrung einer Bedrohung durch etwas für uns nicht Sichtbares, Unbekanntes und Unberechenbares hat unseren Sommer verdunkelt. Auch in Kunst und Kultur erlosch der Glanz und
Widerschein, mit dem ansonsten verlässlich das Leben und seine Widersprüche aufgezeigt und frisch ausgeleuchtet werden. Die Träume von helleren Tagen sind dennoch immer
geblieben, sie blitzen auf in dieser Ausstellung der SO-66.
Großformatige digitalisierte Fotografie zeigt Crista Book. „Ein obdachloser Mann liegt schlafend auf einer Steinmauer. Vielleicht träumt er von besseren Tagen? Ist das überhaupt
jedem Menschen vergönnt, von helleren Tagen zu träumen? Oder ist auch Träumen ein Privileg, von dem manche ausgeschlossen sind?“ fragt sich die Künstlerin mit ihrer Arbeit „blue dreams“.
Anne Fellenberg träumt ganz konkret von Tagen nach Corona. Sie zeigt eine fotografische Inszenierung unter dem Titel „AM ENDE DES TUNNELS“. Dort sieht sie Licht; das Licht der
Hoffnung, dass die Pandemie erfolgreich überwunden wird und wir sagen können: Alles wird gut.
Der Kommentar, den Annette Hinricher ihrer Zement-Skulptur „Zwei“ zur Seite stellt, ist ein Zitat aus dem Buch „Die hellen Tage“ von Szusza Bank: "Wir fanden uns, wie sich Kinder
finden, ohne zu zögern, ohne Umstände, und sobald wir unser erstes Spiel begonnen, unsere ersten Fragen gestellt hatten, verbrachten wir unsere Tage miteinander, fädelten sie auf wie an einer
endlosen Kette, und hielten jede Unterbrechung, mit der andere uns trennten, für eine Zumutung."
Waltraud Kleinsteinberg zeigt Porträts von Tag-Träumenden. Deren Blick geht zurück, die hellen Tage sind Erinnerung. Vielleicht an vergangene Jugend-Zeiten und verpasste
Möglichkeiten? Ebenfalls zu sehen sind Kreide-Zeichnungen, leuchtend Florales vor „Himmelsblau“. Damit bietet die Künstlerin „Ausblicke in Schönheit, Leichtigkeit und Lebensfreude“. In einer
kleinen Mischtechnik-Serie zeigt Kleinsteinberg Variationen von Sekt-Flaschen-Verschlüssen: „Voller Vorfreude darauf, dass wir bald wieder die Korken knallen lassen können“.
Bei Gabriele Maria Koch „fließt Organisches, Vegetatives, wie es allem Leben zugrunde liegt, ein in frei gestaltete Szenerien, die zugleich Vergangenes und Zukünftiges aufzeigen
können.“ In ihrer Arbeit „Roots of the future“ verdichtet sie ihre Beobachtungen des Pflanzenreiches. Losgelöst von reiner Naturbetrachtung lässt sie doch Elementares durchscheinen, spielt mit
erinnerten Formen, die sie in Ölkreide-Zeichnungen auf das Papier setzt.
„In unseren Träumen können sich Erinnerungen an Vergangenes, Realitäten der Gegenwart und Zukunftswünsche zeitgleich abspielen,“ sagt Gisela Schäper. Die Protagonisten ihrer
großformatigen Foto-Reihe „Renaissance“ sind Natur-Fundstücke. Die Erinnerungen an ihre hellen Tage im Sonnenlicht scheinen sie auch noch im Zustand des Welkens gespeichert zu haben. Von der
Fotografin dem Medium Wasser anvertraut, „bekommen sie für eine kurze Zeit ein neues Leben, schweben in eine unbestimmte Zukunft“.
Acrylarbeiten auf Leinwand zeigt Liane Sommer, Titel der 4-teiligen Arbeit ist „Streaming“. Die Künstlerin: „Gedankenströme bilden zarte farbige Verwirbelungen. Sie überkreuzen
sich, driften auseinander, treffen sich auch immer wieder. Dabei suggerieren sie eine Leichtigkeit, die Träume von helleren Tagen durchaus zulassen.“
Die „Sehnsucht muss warten“ bei Veronika Teigeler. Sie thematisiert die eigene Sehnsucht nach unbeschwertem Reisen in südliche, sonnige Gefilde. Da unsere Realität das gerade
nicht zulässt, hat Teigeler auf ihre Reise-Erinnerungen zurückgegriffen. Eigene Urlaubsfotos liefern ihr die Motive, mit Acryl-Malerei in unterschiedlichen Formaten konzipiert sie
„Sehnsuchts-Landschaften“, der reale Besuch derselben muss warten.
Auch neue Arbeiten von Ulrike Vetter sind in der Ausstellung zu sehen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Herzliche Grüße
Ihr SO-66 Team
Ausstellungsbeginn: Sonntag 6. September 2020 | Ausstellungsdauer 6. September – 18. Oktober
Öffnungszeiten: SA + SO 15.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Tel. 0175 605 26 17
so-66@web.de
www.so-66.de
Produzentengalerie SO-66 | Soester Straße 66 | 48155 Münster
Wir bitten Sie, beim Galeriebesuch die allgemein geltenden Corona-Sicherheitsregeln zu beachten:
o Distanz zu anderen Personen einhalten
o Aufenthalt von max. einer Person auf 10 qm
Fläche (2 Personen gleichzeitig in der Galerie)
o Maskenpflicht in öffentlichen Räumen.