Träume von helleren Tagen

06.09.2020 - 18.10.2020

 

Produzentengalerie SO-66  |  Die neue Ausstellung  |  Ausstellungsbeginn Sonntag 06.09.2020
Träume von helleren Tagen  |  Eine Gemeinschaftsausstellung der SO-66 Künstlerinnen
 

Die kollektive Erfahrung einer Bedrohung durch etwas für uns nicht Sichtbares, Unbekanntes und Unberechenbares hat unseren Sommer verdunkelt. Auch in Kunst und Kultur erlosch der Glanz und Widerschein, mit dem ansonsten verlässlich das Leben und seine Widersprüche aufgezeigt und frisch ausgeleuchtet werden. Die Träume von helleren Tagen sind dennoch immer geblieben, sie blitzen auf in dieser Ausstellung der SO-66.
 
Großformatige digitalisierte Fotografie zeigt Crista Book. „Ein obdachloser Mann liegt schlafend auf einer Steinmauer. Vielleicht träumt er von besseren Tagen? Ist das überhaupt jedem Menschen vergönnt, von helleren Tagen zu träumen? Oder ist auch Träumen ein Privileg, von dem manche ausgeschlossen sind?“ fragt sich die Künstlerin mit ihrer Arbeit „blue dreams“.
Anne Fellenberg träumt ganz konkret von Tagen nach Corona. Sie zeigt eine fotografische Inszenierung unter dem Titel „AM ENDE DES TUNNELS“. Dort sieht sie Licht; das Licht der Hoffnung, dass die Pandemie erfolgreich überwunden wird und wir sagen können: Alles wird gut.
Der Kommentar, den Annette Hinricher ihrer Zement-Skulptur „Zwei“ zur Seite stellt, ist ein Zitat aus dem Buch „Die hellen Tage“ von Szusza Bank: "Wir fanden uns, wie sich Kinder finden, ohne zu zögern, ohne Umstände, und sobald wir unser erstes Spiel begonnen, unsere ersten Fragen gestellt hatten, verbrachten wir unsere Tage miteinander, fädelten sie auf wie an einer endlosen Kette, und hielten jede Unterbrechung, mit der andere uns trennten, für eine Zumutung."
Waltraud Kleinsteinberg zeigt Porträts von Tag-Träumenden. Deren Blick geht zurück, die hellen Tage sind Erinnerung. Vielleicht an vergangene Jugend-Zeiten und verpasste Möglichkeiten? Ebenfalls zu sehen sind Kreide-Zeichnungen, leuchtend Florales vor „Himmelsblau“. Damit bietet die Künstlerin „Ausblicke in Schönheit, Leichtigkeit und Lebensfreude“. In einer kleinen Mischtechnik-Serie zeigt Kleinsteinberg Variationen von Sekt-Flaschen-Verschlüssen: „Voller Vorfreude darauf, dass wir bald wieder die Korken knallen lassen können“.
Bei Gabriele Maria Koch „fließt Organisches, Vegetatives, wie es allem Leben zugrunde liegt, ein in frei gestaltete Szenerien, die zugleich Vergangenes und Zukünftiges aufzeigen können.“ In ihrer Arbeit „Roots of the future“ verdichtet sie ihre Beobachtungen des Pflanzenreiches. Losgelöst von reiner Naturbetrachtung lässt sie doch Elementares durchscheinen, spielt mit erinnerten Formen, die sie in Ölkreide-Zeichnungen auf das Papier setzt.
„In unseren Träumen können sich Erinnerungen an Vergangenes, Realitäten der Gegenwart und Zukunftswünsche zeitgleich abspielen,“ sagt Gisela Schäper. Die Protagonisten ihrer großformatigen Foto-Reihe „Renaissance“ sind Natur-Fundstücke. Die Erinnerungen an ihre hellen Tage im Sonnenlicht scheinen sie auch noch im Zustand des Welkens gespeichert zu haben. Von der Fotografin dem Medium Wasser anvertraut, „bekommen sie für eine kurze Zeit ein neues Leben, schweben in eine unbestimmte Zukunft“.
Acrylarbeiten auf Leinwand zeigt Liane Sommer, Titel der 4-teiligen Arbeit ist „Streaming“. Die Künstlerin: „Gedankenströme bilden zarte farbige Verwirbelungen. Sie überkreuzen sich, driften auseinander, treffen sich auch immer wieder. Dabei suggerieren sie eine Leichtigkeit, die Träume von helleren Tagen durchaus zulassen.“
Die „Sehnsucht muss warten“ bei Veronika Teigeler. Sie thematisiert die eigene Sehnsucht nach unbeschwertem Reisen in südliche, sonnige Gefilde. Da unsere Realität das gerade nicht zulässt, hat Teigeler auf ihre Reise-Erinnerungen zurückgegriffen. Eigene Urlaubsfotos liefern ihr die Motive, mit Acryl-Malerei in unterschiedlichen Formaten konzipiert sie „Sehnsuchts-Landschaften“, der reale Besuch derselben muss warten.
Auch neue Arbeiten von Ulrike Vetter sind in der Ausstellung zu sehen.
 
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Herzliche Grüße
Ihr SO-66 Team

 

Ausstellungsbeginn: Sonntag 6. September 2020 | Ausstellungsdauer 6. September – 18. Oktober
Öffnungszeiten: SA + SO 15.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Tel. 0175 605 26 17

so-66@web.de
www.so-66.de

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Lesetipp

 

Klein ganz groß – Künstlerinnen der SO66 Produzentengalerie

Ein Artikel in der

"Kontur 29. Kunst und Design in der Region"

Der Artikel kann hier runtergeladen werden.

Dokumentation

 

Winterschaufenster 2021/2022

Der WDR zu Gast
in der SO-66